Der allergrösste Trend, den wir bei fast allen Interiorlabels an der Maison & Objet 2024 und in der Seinestadt Paris gesehen haben?
Hello 70ies, we got your vibes
Expressive Retrofarben: tiefes Orange, Bordeaux, Braun, Smaragd, Senf und Goldtöne. Royale Stoffe wie Samt, schimmernde Satins und glitzernder Lurex, plakative Prints und viele organische Formen mit weichen Rundungen – das ganze Programm. Besonders gefallen hat uns auch ein neuer Materialmix der dafür sorgt, dass der 70iger Einfluss nicht zu sehr retro, sondern einfach nur wohnlich und neu daherkommt.
Retro-Vibes mit ganz viel Stimmung
Besonders trendweisend fand ich die Interior-Installation beim französischen Traditionslabel Fermob. Diese fertigen nicht nur seit jeher meine Lieblings-Gartenmöbel, sondern sind neu auch im Innenraum tonangebend. Sie zeigen mit ihrer Lounge, wie frisch und charmant grafische Retroprints und warme 70ies-Farben wirken können, wenn sie auf reduzierte Elemente wie Sichtbeton und pulverbeschichteten Stahl in organischen Formen treffen. Ich muss feststellen:
Der 70ies Retro-Mood macht glücklich
Beschwingt gehe ich weiter und finde die von Fermob inszenierte Welt bei ganz vielen anderen Lieblingslabels.
Besonders aufgefallen: die neuen Olivetöne. Sie wirken ebenso cool und urban, wie warm und behaglich. Superschön sind die Grüntöne mit Gold und Schwefeltönen. Dies nimmt ihnen den etwas casualigen Look, den sie übrigens der olivegrünen Cargohose verdanken und gibt ganz viel Eleganz, Glanz und Tiefe. Bei Pulpodesign schimmert der mit Farnen bestückte Brokatstoff mit dem Beistelltisch um die Wette un dauch die Leuchten verstörmen warmes, gelbliches Licht aus ihren kugelförmigen Glaskuppeln. Die organischen Formen sind typisch für die 70iger, wie auch der Mix der Materialien und warmen Farbabstufungen.
Auch Keramik und Glas kommt im Vibe der 70iger daher - besonders schön in den warmen Erdfarben. Imperfektionen sind gewollt, Einschlüsse von Luftbläschen in den Vasen und in den Trinkgefässen von Pols Potten sorgt ebenso für einen tollen Look im Zuhause, wie die fast schon archaische Keramik mit der Seventiesd-Glasur von Serax das tut. Handwerk ist wichtig und richtig!
Wir tunken unser Zuhause in Bordeaux und tiefes Orange
Maison Sarah Lavoine hat uns in ihrem Showoom zur Maison et Objet und in der Stadt mit einem Wahnsinns-Gefühl für Retrovibes der frühen 70iger überzeugt. Die tiefen Bordeauxtöne sind einfach grossartig und kommen in Abstufungen besonders schön, auch im Materialmix mit dunklem Holz, Emaille und Matt-Glanzeffekten.
Bordeaux und Abstufungen von tiefem Orange und Terracotta wo auch immer man hinschaut! Superschön bei Pols Potten mit ihrem tollen Sofa, dem Couchtisch in Gesichtsform und der ikonischen Leuchte. Und auch wieder in Perfektion bei Maison Sarah Lavoine: ihre Inszenierung einer Tischrunde mit trendigen Hockern ist einfach nur grossartig.
Am allerschönsten kommen diese Farben auf weichwarmen Textilien oder hochwertig schimmernden Materialien. Samt und Brokatstoffe für Kissen, Sessel oder gar Sofas strahlen eine coole Royalität aus und sorgen für edlen Touch. Glas und Emaille kommen in den siebziger Nuancen auch richtig gut.
Auch ins Auge gefallen und für superschön befunden ist mir ein neuer Materialmix, der stark an die 70iger erinnert, aber dennoch neu dahekommt. Bei Sarah Lavoine in der Stadt der Liebe fiel mir nicht nur die tolle Integration der Möbel im edlen Kaufhaus Bonmarché auf, sondern auch der Mix des Tischfusses aus Rattan mit der Tischplatte aus Marmor, gepaart mit grafischem Teppich und organischen Rundungen. Bei Serax an der Messe fand ich diesen Mix auch, aus Rattan, Holz, Emaille und anderen schimmernden Oberflächen. Ganz wunderbar!
Fast schwebend muten die sogenannten Screens oder Suspensions passend zum unkonventionellen Materialmix an. Das sich leichte Objekt-Leuchten aus Wiener Geflecht oder anderen natürlichen Materialien, die ihren Ursprung auch in den 70igern haben. Ich liebe diese Leuchten, die ganz viel bohèmen Charme in ein Zuhause bringen und dabei auch noch modern, natürlich und puristisch wirken.
Doch die siebziger Jahre können auch anders – mit organischen Formen in neutralen Farben zum Beispiel. Viele Möbel in der grossen Ausstellung in Villepinte neben dem Flughafen zeigen wunderbar grosszügige, runde Formen. Diese reichen von rund über oval und blumenförmig bis hin zu weichen, unregelmässigen Rundungen. Allesamt bringen sie Feminität, Fluss und eine besonders ruhige Stimmung in unsere vier Wände. Und bieten auch bunten Accessoires oder Details eine tolle Bühne. Superschön umgesetzt hat diesen Trend das skandinavische Label 101 Copenhagen: ihre Sessel und Sofas reihen geschickt zylinderförmige Polster aneinander und sorgen so für einen besonders coolen Look.
Die weichen Formen kommen in klassischen Boucléstoffen und eher grob gewobenen Geweben am schönsten, aber auch in weichen Schaffell-Optiken sehen sie grossartig aus.
In Sachen Keramik kommt dieser Trend auch ganz stark. Da gibt es die verrücktesten organischen Formen, mir persönlich aber haben es die akkurat gerundeten, aber grafisch umso prägnanteren und handwerklich perfekt ausgearbeiteten Teller von Serax in verschiedenen Dimensionen angetan.
Es ist zwar kein Diamant, aber glänzen tut mit dem 70iger Trend vorallem eines: das Chrom und verchromte Oberflächen. Im Total-Look der Overkill, sieht der kühle Glanz nebst meinem Favorit Messing vorallem im Zusammenspiel mit matten, natürlichen Materialien und organischen Formen super modern und anziehend aus. Ein Eyecatcher mit Stil, den ich vorallem als Deckenleuchte sehr mag - gesehen bei 101 Copenhagen, Hübsch und vielen mehr.
Fazit der 70ies Vibes
Fazit: um die 70iger kommt momentan in Sachen Einrichten und Styling niemand drum herum.
Die Vielfalt der neuen 70iger-Möbel und -Accessoires ist zum Glück so gross, das wir alle unsere ganz persönlichen Favoriten finden – und damit ganz viele Erinnerungen mit neuen Vibes in unser Diheim bringen können.
Happy new 70ies
dein Mooris.
