Die schönsten Trends der Maison & Objet 2024 in Paris
An einer der wichtigen Interior-Messe Maison et Objet in Paris sind wir den Trends für unser Zuhause auf der Spur. Beim niederländischen Label Pols Potten finden wir wieder ganz viel Trendgespür: die 70iger Jahre und ihre ausdrucksvollen Objektmöbel sind hier ebenso präsent, wie der Trend zu Hocker, keramischem Glanz und Farbe.
Sehr schnell spüren wir: Hocker sind die neuen Stühle
Sie sind überall, die wunderbar kompakten Sitzgelegenheiten, die noch viel mehr sind. Sie erfüllen alle unsere Ansprüche ans moderne Leben, unseren Alltag und unser Wohnen. Sie sind mobil, vielseitig und platzsparend.
Die neuen Hocker lassen sich zuhause immer wieder neu plazieren, fungieren als lässige Sitzgelegenheit für spontane Gäste, präsentieren gekonnt das neue Blumenbouquet oder stehlen im Schlafzimmer dem neuen Bett als expressiver Beistelltisch die Show.
Besonders angetan haben es uns die neuen Hocker aus glasierter Keramik im Retro-Vibe, gekonnt roher Optik und diejenigen aus dunklem Holz.
Wo wir auch hinschauen, sie sind überall: die bunten, schimmernden Hocker aus Keramik. Einige sind auch emailliert oder anderweitig glänzende lackiert, aber die grosse Menge ist aus robuster Keramik mit buntem Lack geschaffen. Die schönsten finden wir bei Pols Potten, Serax und Pulpo Design.
Die glänzenden Sitzgelegenheiten sind Ausdruck eines grossen Makro-Trends, der bei allen wichtigen Interiorlabels an der Messe, in den Showrooms und auch in der ganzen Stadt Paris präsent ist: die 70iger Jahre.
Wir fühlen uns ein wenig zurückversetzt in vergangene, wilde Zeiten, mit tiefen Farben, Samt, schimmernden Oberflächen, plakativen Retro-Prints und ganz viel organischen Rundungen.
Besonders eindrücklich weiss Maison Sarah Lavoine die 70iger und späten 60iger ins Hier und Jetzt zu übersetzen. Sie spielt mit Bordeaux, Orange, Dunkelbraun, Smaragdgrün und Senfgelb und lässt die Farben untereinander noch tiefer strahlen. Die grossformatigen Hocker ihre neuen Kollektion strahlen eine royale Attitude aus, die gleichermassen eine Koketterie im Boudoirstil beherrscht.
Auch aufgefallen sind die mit Textilien im Retroprint bezogenen Hocker von Magic Circus Editions, die dank ihrer puristischen Machart mit dem verchromten oder pulverbeschichteten Fuss den modernen Twist zur Perfektion beherrschen. Das niederländische Label Pols Potten hingegen ist ein Meister der Inszenierung und zeigt mit einer ganzen Wand an Hockern im Retro-Look ihre Kompetenz in dieser Produktkategorie. Und auch bei Pulpo Design steht uns der Mund vor den tollen Hockern offen.
Wir sind begeistert von Samt, schimmernden Oberflächen und den neuen, tiefen Farben, die ganz viel cozy Stimmung und edlen Hotel-Lobbby-Charme in unser Zuhause bringen.
In dieser eher lauten, schnellen und sehr bunten Welt sehen wir uns doch oft nach Einfachheit und Unverfälschtem. Diesen Trend bedienen die Raw Beauties, die wir an der Messe aufgestöbert haben. Matte, rohe, fast unbearbeitet wirkende Oberflächen und archaische Formen aus Beton, Fasermischungen oder Stein bringen eine stoische Ruhe in unser Zuhause. Und sorgen für spannende Brüche! Meister dieser Inszenierung ist das belgische Label Ethnicraft mit seiner Elements Linie, aber auch bei Ferm Living finden wir diese Tendenz schon seit ein paar Einrichtungssaisons.
Von der archaischen Schönheit hin ein weiterer Trend aus der Natur: Hocker aus Holz. Vorallem aus dunklem Teak scheinen die Sitzgelegenheiten laut den Ausstellern in nächster Zukunft nur zu gerne bei uns einzuziehen. Auch hier wieder ein Meister: Ethnicraft aus Antwerpen. Das dunkel gebeizte oder lackierte Holz wirkt erdend und strahlt ganz viel Ruhe aus. Eine gewisse Maskulinität oder ein Hang zur Klassik schwingt nur mit, wenn das dunkle Holz in einer Einrichtung den Hauptanteil übernimmt, ansonsten wirkt es einfach neu und wunderbar puristisch.
Fazit: die neuen Hocker sind so schön, dass sie schon fast die Stühle verdrängen. Dass Hocker anstelle von Esszimmer-Stühlen fungieren, haben wir zum Beispiel bei Maison Sarah Lavoine gesehen. Ob die Gäste dann auch so lange bleiben, das wissen wir bei diesem aktiven Sitzen leider nicht.
Bei Ethnicraft hingegen wird der Bürostuhl im Homeoffice von einem geschwungenen Holzhocker oder einem pilzförmigen Betonhocker ersetzt – und bei Ferm Living sitzen die Kinder flexibel auf ihrem lehnenlosen, aber dafür schönst geschwungenen Höckerchen.